Vom 27. März an begaben sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse auf eine sechstägige Exkursion, die sie zu bedeutenden Kulturstätten in München und Regensburg führte. Die Reise begann mit einem Besuch in der Glyptothek in München, bei dem auch die 11. Klasse teilnahm. Die Schüler erhielten einen spannenden Einblick in die Geschichte des Königsplatzes und die griechische Architektur, die dort ihren Ursprung hat. Besonders eindrucksvoll war die enge Verbindung zwischen Bayern und Griechenland, die den Schülern durch die Geschichte von Otto, dem Sohn von König Ludwig I. von Bayern, nähergebracht wurde. Otto regierte von 1832 bis 1862 als König von Griechenland, nachdem die Griechen gegen das Osmanische Reich ihre Unabhängigkeit erkämpft hatten. In der Glyptothek konnten die Schüler berühmte Exponate aus verschiedenen Epochen wie der Archaik, Klassik und dem Hellenismus bewundern, darunter die Aphrodite von Knidos und der Barberinische Faun. Besonders gespannt waren die Schüler auf die originalen Giebelstatuen des Aphaiatempels, die sie im kommenden Jahr bei ihrer Griechenlandfahrt besichtigen werden.

Am nächsten Tag führte die Reise zur Alten Pinakothek in München, wo die Schüler der 9. Klasse eine Führung durch die Sammlung bekamen. Das Thema der Führung, „Wenn Maler erzählen – Geschichten, Legenden, Mythen“, beschäftigte sich insbesondere mit geschichtlichen Ereignissen rund um Alexander den Großen und die römische Mythologie. Ein Highlight war das Gemälde „Apoll und Daphne“ von Nicolas Poussin, das auf Ovids „Metamorphosen“ basiert. Besonders beeindruckend fanden die Schüler das Gemälde „Die Alexanderschlacht“ von Albrecht Altdorfer, das die Schlacht bei Issos im Jahr 333 darstellt. Die Schüler entwarfen zudem ihre eigenen Familienwappen, was für viele Lacher sorgte.

Im Anschluss besuchten die Schüler das Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke, das eine beeindruckende Sammlung von Kopien weltberühmter Plastiken der Antike beherbergt. Besonders die Aphrodite Kallipygos sorgte für Lacher, da sie für die „Lange Nacht der Museen“ sogar spezielle Aufseher erhielt. Die Schüler konnten sich bereits auf die Originale freuen, die sie im nächsten Jahr bei ihrer Griechenlandfahrt sehen werden.

Der vierte Exkursionstag führte die Gruppe in die Staatliche Antikensammlung in München, wo die Schüler in die Welt der griechischen Mythologie und des antiken Alltags eintauchten. Besonders fasziniert waren sie von den Geschichten aus Troja und der Art und Weise, wie diese Botschaften aus der Antike auch heute noch von Bedeutung sind.

Die letzten beiden Tage der Reise verbrachte die 9. Klasse in Regensburg, der ehemaligen römischen Garnisonsstadt „Castra Regina“. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der historischen Wurstkuchl an der Donau erkundeten die Schüler die Steinerne Brücke und den Regensburger Dom. In einer Führung zum Thema „Lager, Limes, Legionäre“ erfuhren die Schüler mehr über das römische Regensburg und die Bedeutung der Stadt als nördlichstes Militärlager der Römer an der Donau. Höhepunkt des Tages war das Anprobieren von römischer Zivil- und Militärkleidung.

Am zweiten Tag in Regensburg führte die Gruppe eine Wanderung zur Walhalla, einem der bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler. Die Walhalla, im dorischen Stil erbaut, vereint griechische Architektur mit nordisch-germanischer Mythologie und deutscher Geschichte. Die Schüler konnten Büsten von bekannten Persönlichkeiten wie Sophie Scholl in der „Hall of Fame“ der Walhalla bewundern. Die Reise endete mit einem umfassenden Überblick über die nordisch-germanische Mythologie und der Bedeutung der Walhalla als Ruhmestempel.

Die Exkursion bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur tiefgehende Einblicke in die antike Welt, sondern auch in die faszinierende Verbindung zwischen der antiken und modernen Geschichte. Es waren ereignisreiche Tage, die mit unvergesslichen Eindrücken und vielen neuen Erkenntnissen endeten.

(Theresa Noder/ed. Stefan Hofmann)

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